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Veronika Veit "Im Bunker"

27.500,00 €
inkl. MwSt., zzgl. Versand
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Beschreibung

2017, Installation, 180 x 130 x 50 cm, Holz, Metall, LED-Screen, RasberryPi- player, USB Stick, Boxen, FullHD-Film, 12:17 min, Produktion: FortisGreen, Film+Medien

Es gibt kein richtiges Leben im falschen“ Mit dieser Sentenz von Adorno klingt die Intention des Projektes von Veronika Veit an, das im Juli 2022 einen Bunkereingang im Innenraum der Galerie augsburg contemporary platziert. Der "Bunker" erlaubt durch eine Bodenluke den Blick auf den streng strukturierten Alltag einer isoliert lebenden Familie. Nur durch absolut reglementiertes Verhalten und äußerste Hygiene scheint es möglich, die Kontrolle zu behalten.

Die Familie hat sich gegen die Außenwelt abgeschottet und abgesichert, Nahrungsmittel gehortet, und versucht möglichst unabhängig zu leben. Die Szenerie spiegelt den Wunsch nach Autonomie und Selbstbestimmung und zeigt gleichzeitig die Problematik von sozialer Isolation auf. In einer Zeit, in der es zunehmend um Individualisierung statt um Gemeinschaft geht, in der Schlagworte wie Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung bereits im Kindergarten Thema sind, soll diese Intervention stören, aufrütteln und provozieren. Das Projekt thematisiert die Tendenz zu Abgrenzung und Abschottung, den Versuch völlig autonom zu existieren und den absurden Gedanken, dass jeder ganz allein für sein Schicksal verantwortlich ist.

Veronika Veit hat diese Installation (FullHD-Film, 12:17 min, Produktion: FortisGreen, Film+Medien) bereits 2017 auf dem Münchner Gasteiggelände realisiert. Die schon damals dystopische Zukunftsversion scheint dieser Tage Wirklichkeit geworden zu sein und wird deshalb im Sommer 2022 in Augsburg erneut gezeigt. Durch das große Schaufenster der Galerie können Passanten der isolierten Familie Tag und Nacht zuschauen und ihnen während der Öffnungszeiten im Innenraum auch zuhören.

Veronika Veit verbindet in ihren Skulpturen, Installationen und Filmen unterschiedliche Aspekte zu einem Entwurf von neuer Realität. Sie hinterfragt die Verlässlichkeit von sozialen aber auch physikalischen Systemen, sowohl in der digitalen, als auch in der materiellen Welt. Kontrolle bzw. Kontrollverlust und zeitliche Systeme sind zwei zentrale Themen in Veits Werk, die sich schon seit Beginn ihrer künstlerischen Arbeit mit unserem Irrglauben, die Dinge unter Kontrolle zu haben, beschäftigt. Sie hinterfragt, ob wir heute überhaupt noch in der Lage sind zu durchschauen, was wir machen und wie komplexe Abläufe zusammenhängen. So schafft sie neue Systeme bei denen Widersprüchliches aufeinander trifft und sich zu etwas Neuem verbindet, das eher assoziativ als logisch erschlossen werden kann.