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Thomas Hellinger "o.T. 9302"

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Beschreibung

2020, Öl auf Leinwand, 135 x 108 cm

Hellingers Malerei umfängt ihren Betrachter, in seinen Bildern krümmt sich die Perspektive nach allen Seiten und öffnet sich. Im begrenzten Bildformat treibt der Künstler die Wahrnehmungsmöglichkeiten über die Kanten hinaus und führt den Blick zugleich in die Tiefe. Das hat viel mit unserem natürlichen Sehen zu tun, das wir ja auch nicht als durch präzise Konturen eingeschränkt empfinden. Es ist vielmehr so, dass es zu den Rändern hin ein langsames Verschwimmen gibt. Das Sichtbare gleitet allmählich ins nicht mehr Wahrnehmbare. Man könnte nicht einmal sagen, dass was die Augen sehen seitlich unscharf würde, sondern es verliert irgendwie an Bedeutung. Unsere Vorstellung kompensiert diese mangelnden Informationen durch Erfahrungen mit der Kontinuität des Raumes und Ergänzungen durch bereits aus anderen Perspektiven Gesehenes. Wir wissen, dass die sichtbare Welt sich über den Rand des im Gesichtsfeld Erkennbaren hinaus fortsetzt. In Hellingers Malerei wirkt diese Vorstellung zurück auf die Bildmitte. Das Zusammenspiel von Farben und Flächen, Positiv- und Negativformen erfasst diese Bewegungen. Sie werden im Bild fixiert. Andererseits bleibt der Blick dauerhaft rastlos und unentschieden, ob er eine Figur als eine ihm entgegentretende Gestalt – als Architekturelement oder Blattsilhouette – interpretieren, oder ob er, zwischen dunklen Umrissen hindurch, die helleren Tiefen der Bilder erkunden soll. In diesem mit dem Medium der Malerei inszenierten Wechsel analysiert der Künstler eine Form der Wahrnehmung, die auf paradoxe Weise Aspekte zusammenbringt, die wir gewohnt sind, gedanklich zu separieren: Bewegung und Stillstand, Begrenztes und Unbegrenztes, Nähe und Ferne. Hellinger zeigt uns in seiner Malerei, dass wir uns nicht entscheiden müssen zwischen diesen Sichtweisen, sondern dass sie zugleich auf und in uns wirken können. Dr. Holger Birkholz, April 2016