Inge Gutbrod "Schüttung IV klein"

2016, Wachs auf Papier, gerahmt, 33 x 42 x 4 cm

"…Es sind die sogenannten Schüttungen, wo flüssiges Wachs Papierflächen tränkt und so Bilder von Weiß auf Weiß entstehen lässt, eine Art der Malerei, wo an die Stelle des Pinsels die Verlaufsspur, das Fließen getreten ist und an die Stelle der Farbe, Inge Gutbrods Lieblingsmaterial, das Wachs. Zart wie eine Zeichnung, gestisch wie Malerei, aber eben ohne Farbe, sehen wir eigentlich nur Zonen unterschiedlicher Durchsichtigkeit oder Opazität – und vor allem jenen zauberischen Zwischenzustand, den man als Transluzenz bezeichnen kann oder auf gut Deutsch einfach als: das Durchscheinende. Diese extreme Reduktion führt beim Betrachter, sofern er sich darauf einlässt, unweigerlich zu gesteigerter Sensibilität der Wahrnehmung. Bei aller Zurückhaltung wird so die Dynamik des Fließens sichtbar und spürbar und man kann konstatieren, dass hier beide Materialien ganz zu sich finden, das Papier wie das weiße Wachs…" Dr. Stephan Trescher, Eröffnungsrede der Ausstellung "Last night I dreamed of falling sundrops!" Stadtmuseum Beckum 2018

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